Die Spirituosen mit Wacholder bilden eine Kategorie von Spirituosen im Sinne der europäischen Spirituosenverordnung und müssen einen Mindestalkoholgehalt von 30 % vol aufweisen. Anstelle
einer Verkehrsbezeichnung wie Wacholder sind zur Kennzeichnung auch verschiedene eingetragene geographische Angaben erlaubt (Genever, Steinhäger usw.). Spirituosen mit Wacholder werden
durch das Aromatisieren von Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs, wie zum Beispiel Rübenmelasse, Getreidedestillaten oder einer Getreidespirituose wie Doppelkorn mit „Beeren“ des
Gemeinen Wacholders oder des Zedern-Wacholders gewonnen.
Zur Aromatisierung können weitere Kräuter und Duftstoffpflanzen oder Teile davon zugesetzt werden, wobei jedoch die sensorischen Eigenschaften von Wacholderbeeren wahrnehmbar bleiben
müssen. Die Beeren sind ein wichtiger Rohstoff bei der Herstellung alkoholhaltiger Getränke. Franciscus Sylvius mischte Wacholderbeeren und Alkohol mit weiteren Kräutern zu einer Medizin,
Genever genannt. Daraus entwickelte sich später die inzwischen weltweit erfolgreiche Premiumspirituose Gin.